Freitag, 17. Januar 2014

Neues Jahr, neues Glück:)

Liebe BlogleserInnen und Freunde der veganen Küche, 

ich hoffe Ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen und melde mich mit einem - wenn auch verspäteten- Neujahrsgruß zurück:) Alles Gute für das kommende Jahr. Und für die Leser aus meiner Facebook-Gruppe: Ich freue mich auf Eure zahlreichen, tollen Rezepte! 

Bin froh, dass die Feiertage vorbei sind und vielleicht finde ich jetzt auch mal wieder mehr Zeit hier öfters zu schreiben. Da wir gerade von den Feiertagen sprechen: Habe mir wochenlang Gedanken gemacht, was wir an Weihnachten Gutes essen könnten und wollte eigentlich einen leckeren Hackbraten machen. Am Ende haben wir uns dann doch lieber für ein schlichtes Essen entschieden. Wer will schon gerne stundenlang in der Küche stehen?! :-P Es gab dann Nudel-und Kartoffelsalat, Bärlauch-Baguette mit Wilmersburger (würzig) überbacken und etwas Kurzgebratenes (Gemüsestäbchen von Iglo, "Beev" von Wheaty, usw. - die Produkte stelle ich noch im Einzelnen vor!). 

Das Hackbraten-Rezept möchte ich Euch dennoch nicht vorenthalten:) Leicht abgewandelt lassen sich auch hervorragende Frikadellen daraus machen. Diese wiederum kann man natürlich auch als Burger-Patty verwenden. Für Chili sin carne eignet sich die Masse ebenfalls gut. Und demnächst möchte ich Paprika damit füllen. 

Ich lade Euch beide Rezepte bei den Dateien hoch. Viel Spaß beim Ausprobieren:) 






Samstag, 23. November 2013

Da sind wir wieder:)

Liebe Blogfreunde,

nach langer Pause finde ich endlich mal wieder ein bisschen Zeit hier zu schreiben. In der Zwischenzeit habe ich natürlich einige Rezepte ausprobiert, die ich Euch nach und nach vorstellen möchte. Neulich gab es bei uns ein wunderbares Gericht. Sättigend, saulecker und gesund. Ein richtiges Rezept gibt es eigentlich gar nicht, weil ich improvisiert habe. Am Ende war es eine Quinoa-Vollkorn-Basmatireispfanne mit Gemüseallerlei an Feldsalat und Falafel-Frikadellen. 

Die Falafel waren eine Fertigmischung von Alnatura. Auch wenn ich kein Fan von Fertigprodukten bin, muss ich zugeben dass die echt gut schmecken. Noch besser, als die von Alnatura, sind die von enerBio(bei Rossmann). Da sind keine Zwiebelstückchen drin. Meiner Mutter hat gerade das gefallen, weshalb sie die Falafel abends noch kalt auf´s Brot aß. Preislich sind sie in etwa gleich(ca. 1,20€). Wenn es schnell gehen muss, ist sowas eine tolle (Beilagen-)Alternative. Und ja...Falafel sind eigentlich rund, aber Frikadellen-From ist irgendwie praktischer *g*


Den Basmati-Vollkornreis und den Quinoa gibt es ebenfalls bei dm oder in Märkten, in denen Alnatura-Produkte erhältlich sind. Als Salatdressing habe ich die "Dill o´naise" von Vegan-Woderland genommen. Die kann ich Euch echt empfehlen. Das Glas war bei uns innerhalb von ein paar Tagen leer. Hier der Link zum Produkt: 


Donnerstag, 15. August 2013

Wir verabschieden uns vorrübergehend:(

Liebe Blogfreunde,

ich muss leider eine kleine Blog-Pause einlegen, da ich mich mitten in der Examensvorbereitung befinde. Das dauert zwar noch einige Monate, aber ich hoffe zwischendurch irgendwann ein bisschen Luft zu haben, sodass ich wieder was kochen/backen bzw. hier bloggen kann:) Henry legt mit mir eine kleine Pause ein, da er bei dem schönen Wetter viel lieber draußen spielt, als in seiner Rubrik zu schreiben *g*

Viele Grüße und schaut ab und zu mal rein, wir freuen uns über jeden Besucher:) 

Katharina&Henry:) 


Freitag, 9. August 2013

Was braucht man, um ein Schwein bei sich aufzunehmen??!

Liebe BlogleserInnen,

hin und wieder werde ich von interessierten Menschen gefragt, welchen Arbeitsaufwand ein Schwein als Mitbewohner macht und wie das überhaupt alles so funktioniert. Dazu möchte ich Euch heute gern etwas erzählen:) Vorab: Es sollte immer gut überlegt sein, wenn man ein Tier bei sich aufnehmen möchte, aber ein Schwein ist in vielerlei Hinsicht anders als Hund oder Katze, weshalb man es sich doppelt oder am besten dreifach überlegen sollte. 

Generell gilt: Ein Schwein macht mehr Arbeit, als zwei oder drei. Hört sich komisch an, ist aber so. Wenn wir nicht wie die "Jungfrau zum Kinde" an Henry gekommen wären, würden wir uns im Nachhinein evtl. auch für eine Paarhaltung entscheiden. Warum? Weil ein Schwein in Einzelhaltung absolut fixiert auf seine Menschen ist und viel Beschäftigung und Aufmerksamkeit braucht, denn sonst wird es unglücklich, depressiv, womöglich aggressiv oder krank. Schweine sind sehr gesellig und wenn es die Aufmerksamkeit seiner Familie nicht bekommt, holt es sie sich. Wenn es sein muss auch durch Negativverhalten, wie z.B. in die Ecke pinkeln, Möbel anknabbern, anfängliche leichte Bisse, die sich steigern können, usw. Außerdem sollte ich Euch vielleicht nicht verheimlichen, dass ein Schwein in Einzelhaltung immer "mitten im Geschehen" sein will. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Henry uns überall hinfolgt(auch bis auf die Toilette:D). Da wir eine offene Küche haben, stört es natürlich manchmal, wenn er quer im Raum steht. 

Henry zeigt bisher keine Auffälligkeiten wegen der Einzelhaltung, da er bei uns ständig im Mittelpunkt steht und wir ihm versuchen sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten., ihn beschäftigen, etc. Wenn es unbedingt ein Einzelschwein sein muss: Entscheidet Euch für ein männliches Tier. Eber sind später ohnehin Einzelgänger, weshalb ihnen die Einzelhaltung weniger oder gar nichts ausmacht. Zudem sind sie verschmuster. Sauen sind vom Wesen her dominanter und leben in der Natur in Rotten. Eine Sau wird also evtl. ab und zu versuchen "Rottenführerin" zu werden. In solchen Phasen kann es zu Angriffen kommen. Anfangs mag es noch lustig aussehen, wenn das Schweinchen versucht euch z.B. umzustoßen. Aber das ist kein Spiel, sondern Ernst. Hinzu kommt, dass man einen Eber kastrieren kann. Die Sterilisation einer Sau gestaltet sich deutlich aufwendiger und teurer, da ja die Gebärmutter, usw. entfernt werden müssen. Dies ist aber notwendig, weil die Sau sonst alles 3 Wochen in die "Rausche" kommt. Das ist die Zeit, in der sie bereit ist begattet zu werden. Habe schon von Sauen gehört, die in diesen Phasen besonders mies gelaunt und unleidlich waren, weil kein Eber "verfügbar" ist. Sterilisation und Kastration sind natürlich nicht "artgerecht". Aber es ist notwendig, um ein Zusammenleben zu ermöglichen. Die Tiere sind ausgeglichener ohne dieses unerfüllte Bedürfnis. 

Ein Minischwein ist in der Haltung ein eher anspruchsvoller Mitbewohner. Leute, die allein leben oder wenig Zeit haben, sollten sich keinesfalls ein Schwein anschaffen. Notwendig ist außerdem ein Garten(mit ausbruchssicheren Zäunen). Reine Wohnungshaltung ist unmöglich, da das Tier dann verschiedene Triebe, wie z.B. den Wühltrieb nicht ausleben kann. Pro Schwein sollten 100qm Fläche zur Verfügung stehen(gerne auch mehr). Dieser Garten wird ihr Reich, da kann man als Mensch nichts "aberziehen". Sie werden wühlen, wühlen, wühlen. Wer also Wert auf einen gepflegten Garten legt, sollte davon absehen ein Schwein bei sich aufzunehmen;) 

Da wir gerade von Erziehung sprechen. Schweine sind wahnsinnig intelligent und merken sich die "Schwächen" ihrer Menschen. Sie wissen genau, was sie tun müssen, um ein Leckerli abzukassieren. Henry legt dann seinen Rüssel aufs Sofa und schaut uns mit einem echten Hundeblick an(siehe unten). Wer kann da schon widerstehen??!:D Schweine brauchen eine konsequente Erziehung. Sauber werden sie sehr leicht. Schweine pinkeln und kacken ohnehin nur an Stellen, die möglichst weit weg sind von ihrem Fress-und Schlafbereich. Sie haben draußen also meistens zwei Toilettenecken, eine für Urin und eine für Kot. Alles andere muss man ihnen beibringen. Wir nutzen dazu einen Clicker, um positives Verhalten zu bestärken. Als "Strafe" haben wir uns für die Wasserpistole entschieden:D Man sollte keinesfalls gewalttätig werden. Druck erzeugt bei Schweinen nur eines: Gegendruck. Sie bewegen sich dann keinen Meter mehr und werden höchstens aggressiv. Ein Ferkel, und möge es noch so jung sein, wird sich die Person, die ihm Gewalt antut, merken. Und irgendwann ist das Tier auf jeden Fall stärker, als man selbst. Um ein ausgewachsenens Minischwein zu Boden zu drücken, braucht es 5 erwachsene Männer. 

Gutes Stichwort: Thema Größe! Verabschiedet Euch von dem Gedanken ein Schwein zu  haben, das man wie einen Chihuahua in die Handtasche setzen kann. Ein gesundes Tier wiegt 40-70kg. In seltensten Fällen evtl. weniger. Rechtlich gesehen, ist sogar alles bis 100kg noch "mini". Nicht selten landen zu "groß gewordene" Tiere leider im Heim oder beim Schlachter. Und das bricht einem Schwein das Herz. Es hat sehr viel Vertrauen in seine Menschen und wird sie vermissen, wenn man es abschiebt. Die Verbindung zu einem Schwein sollte also unbedingt auf Dauer, also bis zum (natürlichen) Lebensende des Tieres, angelegt sein. Wenn all diese Voraussetzungen gegeben sind, hat man einen wundervollen Gefährten.

Vom Aufwand her ist es so: Wir sind 4 Erwachsene und es ist immer wer Zuhause. Man kann Henry allein lassen, allerdings bekommt er früher oder später Angst, weil nur wir ihm echte Sicherheit bieten. Daher vermeiden wir es ihn allein zu lassen. Auch deshalb, weil er mittlerweile in der Lage ist Stühle, Tische und Regale anzuheben und umzuwerfen:D Und genau das passiert, wenn wir ihn zu lange allein lassen. Wenn man sie paarweise hält, ist es hingegen kein Problem die Tiere auch mal allein Zuhause zu lassen(vorzugsweise evtl. in einem Gehege/Garten, da Schweine beim Spielen sonst die Wohnung verwüsten können:D). Vom Aufwand her ist ein Minischwein wegen seiner hohen Intelligenz durchaus vergleichbar mit einem Kleinkind. Man muss immer nach ihnen schauen, wenn man sie länger nicht gesehen hat. Im Zweifel räumen sie gerade einen Schrank aus oder haben irgendwo Futter entdeckt:D Außerdem gibt es auch Phasen, in denen sie wie Kleinkinder zahnen. Henry bekommt im Moment seine richtigen Zähne und hat daher oft Zahnschmerzen. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, was das heißt:D 

Oft werde ich auch noch gefragt, was Henry frisst. Schweine mögen "Omnivoren" sein, sie sind also theoretisch in der Lage Fleisch und sogar Knochen zu verdauen. Aber das sollte man ihnen keinesfalls füttern. Es ist sogar gesetzlich verboten, da sich die Tiere auf diese Art mit Seuchen anstecken können. In der Natur fressen sie zu 90% Pflanzen und so machen wir es mit Henry auch. Er bekommt Salatgurken, Salat, Radieschen, Äpfel, gekochte Kartoffeln(selten), Banane, Joghurt, Melone, Ananas, usw. Ab und zu frisst er auch Heu und Stroh(aber irgendwie mag er es nicht sonderlich). Ich muss dazu sagen, dass Henry ein kleiner Gourmet ist und Gurken z.B. nicht so gern frisst, wie Süßkram:D Außerdem mag er Abwechslung. Jeden Tag Salat, damit müsste ich ihm nicht kommen:D Und Möhren hasst er auch! Das Obst und Gemüse bekommt er frisch und nicht etwa halb verschimmelte Abfälle. Schweine sind keine lebenden Abfalltonnen und wenn man sein Tier liebt, wird man es nicht mit Küchenabfällen füttern. Absehen sollte man von Kohlsorten, die verursachen Koliken und können tödlich sein. Avocado, Zwiebelgewächse und Schokolade(die man bei klarem Verstand ohnehin nicht füttern würde) sind ebenfalls tabu, da sie auf jeden Fall tödlich sind. Zusätzlich zum Obst, sollte man schauen, ob der Mineralstoffbedarf gedeckt ist. Wir füttern daher eine geringe Menge Endmastfutter, stellen das aber jetzt um auf ein Minipig-Müsli in Kombination mit Mineralstoffzusatz. Schweine mit Mangelerscheinungen knabbern u.a. Wände und Steine an, weil wohl versch. Minderalstoffe in Steinen, usw. enthalten sind. Das ist gefährlich!

Von den Kosten her, ist der Anschaffungspreis das Teuerste. Züchter(Vermehrer) nehmen bis zu 1000,-€ für ein Ferkel. Absoluter Wahnsinn! Da ich solche Leute nicht unterstützen wollen würde, würde ich mich für ein Tier einsetzen, dass evtl. im Tierheim oder sonst irgendwo wartet. Denn die Endstation ist sonst der Schlachter. Es sei denn es hat Glück und landet auf einem Gnadenhof. Empfehlen kann ich euch die Klinik für Nutztiere in Gießen. Dort werden auch Ferkel abgegeben. Allerdings nur paarweise! Das Thema Tierarzt sollte man ohnehin bedenken: Habt ihr einen Arzt, der sich mit (Mini-)Schweinen auskennt? Ein normaler Tierarzt hat wenig bis keine Ahnung von Schweinen. Wir lassen bei Henry 2x/Jahr einen Checkup durchführen und die Ärzte kommen aus Gießen zu uns, da wir ihn mangels Transportkorb nicht mehr transportieren können. Arztkosten haben wir ca. 150-200,-/Jahr, wenn nichts dazwischen kommt.

Eine weitere Sache, die man nicht unterschätzen darf: Schweine hinterlassen Spuren. Sie sind zwar sauber, aber oft hängt eben Erde am Rüssel und die wird dann im Haus verteilt. Außerdem untersuchen sie alles mit ihrem Rüssel und der ist nass. Man sieht das und kann den Boden im Grunde täglich putzen. Was den ein oder anderen evtl. auch stören könnte: Sie haben ein Mal im Jahr einen Borstenkleidwechsel. Die Borsten fallen ihnen dann aus und liegen überall rum und bleiben in Teppichen hängen. Nur so als Warnung;) Ein Schwein + Flokatiteppich wäre also eine sehr dumme Idee. Bei Bodenbelägen sind Schweine ohnehin "wählerisch". Wir hatten einen wirklich wunderschönen Linoleum-Laminatimitat-Fußboden und Henry hat ihn Stück für Stück rausgerissen. Er steht irgendwie auf gummiartige Substanzen, wie Gummihandschuhe, usw. und kaut dann auf denen rum wie auf einem Kaugummi. Es war ärgerlich, aber gegen den Drang "unter den Fußboden schauen und wühlen zu wollen", konnten wir nichts machen(auch nicht mit diversen Wasserpistolen-Attacken). 

Wenn ihr also genug Platz, viel Geduld + Zeit habt und die ein oder andere Einschränkung hinnehmt(Stichwort Urlaub!), könntet ihr einem Schwein sicher ein wundervolles Leben bieten. Und es wird Euch viel zurückgeben, da sie wirklich ganz tolle, intelligente, aufgeweckte Tiere sind. Solltet ihr auch nur eine der eben genannten Voraussetzungen nicht mitbringen, seht bitte davon ab Euch ein Schwein anzuschaffen. Am Ende sind Mensch und Tier unglücklich!

P.S. Ihr müsst vorher auch eine kleine Bürokratenhürde nehmen. Schweine müssen beim örtlichen Veterinäramt angemeldet werden. Zudem muss man sie bei der HI-Tierdatenbank melden. Das kostet 5,-€/jährlich, aber muss unbedingt erledigt werden. Ansonsten muss man z.T. hohe Strafgelder zahlen!

Henry´s Dackelblick:) Zu süüüß!






Dienstag, 6. August 2013

Wer sind die Kühe aus dem Muuh-Brief?

Liebe Blogfreunde,

falls Ihr den Beitrag "Finde das Muuh" gelesen habt, kommt hier ein weiterer Text des Autoren, Jeff Mannes. Ich wollte ihn Euch nicht vorenthalten, da er hier erklärt um welche Kühe es in seinem Brief an Müllermilch ging. 

>>Wer sind eigentlich Mattis und Gisela, über die ich in meinem Brief an Müllermilch geschrieben habe?

Mattis ist ein frei geborenes Kalb auf Hof Butenland, dessen Mutter Dina in der Milchindustrie lebte und die vor Mattis bereits zwei weitere Kälber zur Welt bringen musste, die man ihr gleich nach der Geburt weg nahm. Sie wusste, dass das gleiche Schicksal auch Mattis blühen würde und deswegen lief sie kurz vor Mattis Geburt weg - und rettete sich und ihr Kind selbstständig auf das Gelände des Lebenshofes. Hätte sie das nicht getan, wäre Mattis heute höchstwahrscheinlich bereits getötet und als Kalbfleisch verkauft worden.

Bei ihrer Ankunft lebte die kranke und gebrochene Gisela bereits eine Weile auf Hof Butenland. Sie kam ebenfalls aus der Milchindustrie und musste 14 Kälber(!) in 17 Jahren zur Welt bringen. Keines davon durfte sie behalten. Dementsprechend war nicht nur ihr Körper komplett zerstört, auch sie selbst war seelisch am Ende. Sie lag nur noch am Boden, stand überhaupt nicht mehr auf, aß nichts mehr und es schien als wollte sie nicht mehr leben.

Dann kam Mattis zur Welt - und Gisela lebte! Er war das erste Kalb, das Gisela trotz ihrer 14 Kinder erleben durfte. Ihr Lebenswille kam zurück: Sie stand wieder auf und kümmerte sich um Mattis, als wäre er ihr eigenes Kind.
Ein gutes Jahr später allerdings starb Gisela - zu geschwächt war sie durch die Ausbeutung in der Milchindustrie. Dina und Mattis lagen noch tagelang an Giselas Platz, wo sie verstorben ist. Ja, Kühe sind zu Trauer fähig.

Diese Erlebnisse haben mir vor Augen geführt, dass die Milchindustrie, und der damit verbundene Milchkonsum, nicht mit meinen moralischen Werten in Einklang zu bringen ist. Egal ob konventionell, bio oder "vom Bauer von nebenan": Damit ich Milchprodukte essen konnte, muss eine Kuh jedes Jahr künstlich geschwängert werden und jedes Jahr entreißt man einer Mutter nach der Geburt das Kind. Gisela, Mattis und Dina haben mir gezeigt, dass Kühe - genau wie ich - Individuen sind, mit Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften. Und vor allem nicht nur mit körperlichem Schmerzempfinden, sondern auch mit seelischem. Ich wollte nicht mehr, dass solch ein Tier für mich zu einer Produktionseinheit degradiert wird; dass ein Lebewesen auf einen einzigen Zweck abgestuft wird, als wäre es nur ein lästiges Mitbringsel des milchproduzierenden Euters - ein Ding. Ich wollte in meinem Essverhalten das gleiche praktizieren, woran ich auch in meinem sonstigen Leben glaubte: Mitgefühl und Gerechtigkeit. Für mich war der einzige Weg deswegen vegan.

"Die Welt ist kein Machwerk, und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig." - Arthur Schopenhauer <<

Die Tierschutzorganisation Animals Liberty hat auch eine tolle Gegenaktion zum Müllermilch-Gewinnspiel "Finde das Muuh" gestartet. Seht selbst:

http://find-das-muh.de


Sonntag, 4. August 2013

Wenn ein Schweinchen Zahnschmerzen hat....

Liebe Schweinefreunde,

ich wollte Euch heute eigentlich wieder ein bisschen von uns Schweinen erzählen, aber leider geht es mir nicht gut. Ich befinde mich mitten im Zahnwechsel und weiß gar nicht was ich gegen die Schmerzen tun soll:( Kurz zur Erklärung: Wir Schweine haben auch Milchzähne, 28 Stück and er Zahl, so wie eure Kinder. Mit ca. 1-1,5 Jahren beginnen sie nach und nach auszufallen. Dann werden sie durch bleibende Zähne ersetzt. Am Ende besteht unser Gebiss aus 44 Zähnen. Wir Eber bekommen dazu unsere Hauer, die als einzige immer wieder nachwachsen. Da habe ich wohl noch Einiges vor mir:( 

Gestern war ich jedenfalls so unruhig und genervt, dass sich meine Familie Sorgen gemacht hat. Sie vermuteten zwar, dass es die Zähne sind, aber um sicher zu gehen haben sie in der Schweineklinik in Gießen angerufen. Die nette Ärztin kannte mich noch von meiner OP und hat dann den Verdacht bestätigt, dass in meinem Alter eben der Zahnwechsel stattfindet. Meine Menschen sind jetzt zwar erleichtert, aber sie haben ja auch nicht diese Schmerzen:( Morgen kaufen sie mir einen Beißring. Vielleicht hilft der mir ja?

Gott sei Dank tut es nur phasenweise weh. In der Zeit bin ich dann besonders kuschelbedürftig und liege am liebsten auf meiner Matratze oder auf dem Teppich. Bei der Hitze bewegen wir Schweine uns auch weniger, da wir ja nicht schwitzen können. 

Naja, ich werde mich mal wieder hinlegen. Wünsche Euch noch einen schönen Sonntag:) 

Viele Grüße von Eurem zahnlosen Opa Henry:D 

Freitag, 2. August 2013

Warum habt ihr eigentlich ein Schweinchen??!

Liebe BlogleserInnen,

immer wieder werden wir gefragt, wie wir eigentlich darauf gekommen sind ein Schwein bei uns einziehen zu lassen. Hierzu muss ich ein bisschen ausholen. Vor ca. 10-12 Jahren kam leider der "Trend" auf Minischweine zu halten. Damals lebte ich noch auf dem Land, wir hatten genug Platz und ich mit meinem jugendlichen Leichtsinn wollte natürlich auch ein Schweinchen haben. Glücklicherweise erlaubten meine Eltern es damals nicht, denn wie es bei Jugendlichen oft der Fall ist, interessieren sie sich 4 Wochen später für ganz andere Dinge.

Da wir schon immer gern mit Tieren zusammenlebten, wollten wir letztes Jahr wenigstens Zwergkaninchen bei uns einziehen lassen. Zunächst haben wir im Tierheim nachgeschaut, doch hier sind wir leider nicht fündig geworden. Dann hat mir eine Bekannte erzählt, dass ihr Onkel Hasen verkaufe und wir sollten uns doch dort mal umschauen. Als wir dort ankamen, waren wir erstmal von dem vielen Platz begeistert, den die Tiere hatten. Schnell wurde mir aber klar, dass es hier wie immer nur darum ging sämtliche Tierarten möglichst schnell zu vermehren und unter die Leute zu bringen. Neben Kaninichen fand man dort auch Meerschweinchen, Frettchen, Hühner, usw. Und eben auch Schweine. 

Die Kleintiere waren mit den Schweinen in einem Stall und so sahen wir dann all die Mini-Mütter in ihren Boxen, wie sie sich schützend vor ihre Ferkel stellten, weil sie sie wussten, dass wieder eines ihrer Kinder weggenommen werden soll. In der vorletzten Box stand dann ein kleines Ferkelchen, das sehr verloren wirkte. Bei ihm waren zwar seine Mutter und noch zwei Geschwister, aber da er der kleinste und schwächste im Wurf war, wurde er auch entsprechend behandelt. Er hatte überall Kratzer im Gesicht, da die größeren und stärkeren Geschwister sich beim Säugen natürlich "vordrängelten" und Henry dabei mit ihren Afterklauen(die spitzen, hinteren Klauen am Schweinefuß) verletzten. Während in der "Minischweinzucht"(wobei es keine reinen Rassen, sondern eher "Zuchtlinien" gibt) die Kleinsten und Schwächsten gerne als Zuchteber selektiert und genutzt werden, würden genau diese Tiere es in der Natur oft nicht schaffen zu überleben. Denn hier sollen richtigerweise die Starken und Gesunden den Fortbestand der eigenen Art sichern. 

Henry wäre aufgrund seiner Größe also eigentlich ein guter Zuchteber gewesen. Allerdings ist sein Schwänzchen verkrüppelt, was wiederum ein typisches Zeichen eines Minischweins ist. Anders als Hausschweine haben sie ein gerades, herunterhängendes Schwänzchen. So wie Wildschweine. Damit zeigen sie dann ähnlich wie Hunde ihre Stimmung. Henry´s Schwänzchen ist schlichtweg zu kurz. Er kann es kaum bewegen. Als Laie fällt es einem kaum auf, aber dieser Makel hat Henry eben auch zu einem Zuchteber der "2. Wahl" gemacht. Zudem schwächelte er sowieso schon. Züchter, oder sagen wir eher "Vermehrer", wollen zwar kleine Tiere, aber sie sollen dennoch robust und vor allem optisch "makellos" sein. Irgendwie muss man ja den Preis von bis zu 1000,-€ pro Schwein rechtfertigen. 

Ich vermute mal stark, dass die Zuchtsauen ähnlich wie in der Massentierhaltung ständig schwanger sind. Eine Sau trägt ca. 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage. Würde mich nicht wundern, wenn diese armen Gechöpfe mindestens 2-3 Schwangerschaften im Jahr erleben müssen, nur um dann nach 8 Wochen(immerhin!) ihre Ferkel weggenommen zu bekommen. Auf diese Art und Weise kann man sehr viel Geld mit diesen armen Tieren verdienen. 

Der Züchter machte dann noch einen lapidaren Spruch, so nach dem Motto Henry könne zwar kein Zuchteber mehr werden, aber er würde bestimmt ein gutes Spanferkel abgeben. Ich weiß nicht, ob es ein Witz war, aber es hat niemand gelacht. Und ich glaube spätestens da, haben wir beschlossen ihn bei uns aufzunehmen. Selbst wenn er von anderen Leuten gekauft worden wäre, besteht dann immernoch die Möglichkeit, dass am Ende ein Tierheim oder die Schlachtbank gewartet hätte. Auch Minischweine werden ab und zu geschlachtet. Habe in einschlägigen Foren gelesen, dass dies wohl aus dem Grund geschieht, um öfters frisches Fleisch zu haben. Da sie kleiner sind, muss man nicht so viel einfrieren. Abartig. 

Manchmal landen sie auch deshalb beim Schlachter, weil die Halter überfordert sind. Ein Schwein ist ein anspruchsvoller Mitbewohner. Sie müssen beschäftigt und erzogen werden und ab einem gewissen Alter versucht das Schwein evtl. in der Rangordnung aufzusteigen. Auf deutsch: Es kann zu Angriffen kommen, wenn man da nicht konsequent ist. Und mit konsequent meine ich natürlich keine Schläge, oder Ähnliches. Bisher hat Henry ein solches Verhalten noch nicht gezeigt. Ich habe allerdings schon von Schweinen gehört, die die Küche(als Quelle des Futters *g*) besetzen und ihre Menschen nicht mehr rein lassen. Selbst Lederhosen können vor schmerzhaften Schweinebissen kaum schützen. Viele Leute überlegen einfach nicht, bevor sie sich solche Tiere anschaffen und wenn es ihnen zu bunt wird, müssen sie eben weg. Sie lassen sich auf diese Art leichter "entsorgen" als Hunde. Dabei liegt der Fehler wie immer beim Menschen. 

Andere lassen ihre Schweinchen schlachten oder geben sie weg, weil sie ihnen schlicht und einfach zu groß sind und eben nicht mehr in die Handtasche passen. "Mini" ist ca. alles bis 100kg und man weiß nie, wie groß sie wirklich werden. Das hängt eben auch stark von der Fütterung ab. Daher gibt es Vermehrer, die den Käufern strenge Ernährungspläne mitgeben, um durch eine Mangelernährung eine Wachstumsstörung bei dem Schwein zu erzeugen. Dann bleiben sie vielleicht noch kleiner, aber sie sterben auch ganz sicher früher! Solche Qualzuchten sollte man direkt melden!

Wir haben uns das alles überlegt und wir wussten auch, dass es die ein oder andere anstrengende Phase geben würde. Gerade weil Henry als Einzelschwein zu uns gekommen ist. Ein Wort zur Einzelhaltung: Das ist ein sehr umstrittenes Thema. Schweine sind Rottentiere und sehr gesellig, das stimmt. Aber das sind Hunde auch. Und trotzdem regt sich niemand auf, wenn man nur einen Hund hat. Zumal Eber später sowieso Einzelgänger sind und nur die weiblichen Tiere in Rotten zusammenleben. Einen Gesetzgeber, der Schweine lediglich als Nahrungsmittel ansieht, kann ich bzgl. der Haltungsbedingungen nicht ernst nehmen. Die Schweine in der Mast werden höchstens 6 Monate alt, d.h. sie sterben im frühesten Entwicklungsstadium und zeigen bis dahin eben auch kaum geschlechtsspezifische Verhaltensweisen. Zudem ist das grausame System der Massentierhaltung, bei dem sehr viele Tiere auf engem Raum zum Teil in Dunkelheit dicht zusammengepfercht sind, wesentlich schlimmer. Beißereien und Kannibalismus sind nicht umsonst ein Problem bei diesen Haltungsbedigungen. Manche Leute machen einem dennoch einen Vorwurf, wenn man "nur" ein Schwein hat und sprechen zum Teil von Tierquälerei. Ich frage mich, ob solche Leute abends genüsslich in ihr Schnitzel beißen......

Wir beobachten Henry sehr aufmerksam. Außerdem kommt 2x im Jahr ein Ärzteteam zu uns und schaut ihn sich an. Und ich stehe mit einer Tierpsychologin in Kontakt, die ebenfalls ein Minischwein hat und uns mit wertvollen Tipps versorgt. Sollte er einsam wirken oder womöglich erste Anzeichen von Depressionen zeigen, könnte man immernoch entsprechende Maßnahmen einleiten und schauen, ob man ihn ggf. vergesellschaften kann. Ich kenne mittlerweile viele (männliche) Einzelschweine, z.T. schon 11 Jahre alt. Andererseits gibt auch Tiere, die einfach keine Lust auf Artgenossen haben und sich regelrecht genervt fühlen. "Zwangsvergesellschaftungen" können bei solchen Schweinen dann gefährlich werden. Mit der nötigen Zuwendung ist es also möglich auch ein sehr glückliches Einzelschwein zu haben. Wir sind 4 Personen und kümmern uns alle um ihn. Er ist nie allein. Das mag uns einschränken, aber ihm zuliebe tun wir es gern:) Wenn ihr allerdings die Möglichkeit habt, empfehle ich trotzdem  mindestens 2 Tiere aufzunehmen, denn so kann man sie auch mal allein lassen und man hat deutlich weniger Arbeit, da sie sich untereinander beschäftigen. Ein Einzelschwein ist wahnsinnig anhänglich und verfolgt Euch überall hin. Wenn man so wie wir eine offene Küche hat und diese dann leider auch noch eher klein ist, kann es mit einem Schwein darin ziemlich stressig werden *g*

Aber zurück zum Thema. Henry´s wunderschöne blauen Augen hatten uns längst in ihren Bann gezogen, also beschlossen wir ihn aufzunehmen. Innerhalb von 3 Wochen verwandelten wir unseren Garten in ein Schweineparadies, machten ihn "ausbruchssicher", beseitigten potenzielle Gefahrenquellen und legten eine große Suhle an. Im Haus mussten Steckdosen abgesichert und Kabelsalate "versteckt" werden. Als er dann hier war, stellten wir nach einigen Tagen fest, dass er gesundheitliche Probleme hatte und nicht richtig Kot absetzen konnte. Wie sich herausstellte hat der Vermehrer seine Tiere wohl nie oder nur sehr selten entwurmen lassen und so hat Henry schon mit der Muttermilch Wurmeier aufgenommen. Sein Magen-Darm-Trakt und sein Kot waren sehr verhärtet. Wir taten alles mögliche, doch leider ging es ihm immer schlechter. Bis er schließlich zusammenbrach. An diesem Tag bin ich auch ins Krankenhaus gekommen und obwohl ich eigene gesundheitliche Probleme hatte, machte ich mir natürlich wahnsinnige Sorgen.

Meine Familie brachte Henry dann schnellstmöglich nach Gießen in eine Klinik, die u.a. auch auf Schweine spezialisiert ist. Die Ärzte sagten, dass seine Überlebenschancen äußerst gering seien und fragten, ob wir ihn gleich einschläfern lassen wollen oder ob sie versuchen sollen zu operieren. Es war ein Freitagnachmittag und trotzdem war noch ein ganzes Ärzteteam verfügar. Meine Eltern zögerten nicht und sagten direkt, dass sie versuchen sollen zu operieren, auch wenn wir die OP womöglich "umsonst" bezahlen würden und er sterben sollte. Da lag dann eine Hand voll Schwein mit geöffnetem Bauchraum auf dem OP-Tisch und wurde stundenlang operiert. 

Zwei Tage vorher hatte er bereits eine Vollnarkose hinter sich, da er kastriert wurde. Und jetzt wurde der kleine Körper schon wieder so belastet. Die Ursache seines Zusammenbruchs war ein Darmverschluss, der wohl einerseits auf den Parasitenbefall und andererseits auf beginnende Mangelerscheinungen zurückzuführen war. Wenn Schweine einen Mineralstoffmangel haben, versuchen sie ihn auszugleichen, indem sie z.B. Sand fressen. Dadurch hat sich eine Art Stein gebildet, der seinen Darm verschloss. Das alles wäre nicht passiert, wenn sich der Züchter mehr um seine Tiere kümmern und sie ärztlich behandeln lassen würde. Aber wie immer steht nur das Geld verdienen im Vordergrund. Investieren in die Gesundheit der Tiere wollen nur die Wenigsten. 

Die Ärzte waren sehr überrascht, als Henry am nächsten Tag schon wieder Treppen stieg. Sie meinten er habe einen unglaublichen Überlebenswillen. Er erholte sich ziemlich schnell und konnte nach 3-4 Tagen wieder nachhause. Das waren also unsere ersten aufregenden Wochen mit ihm. Wir sind gespannt was wir noch alles mit ihm erleben werden. 

Auch jetzt als Veganerin kann ich nichts Schlechtes daran erkennen ein Tier zu haben. Ich finde, dass Freundschaften zwischen Menschen und Tieren auf Gegenseitigkeit beruhen können und eine Bereicherung für beide Seiten darstellen. Vorausgesetzt man bringt als Mensch das nötige Wissen, den Platz, die Zeit und die Geduld mit sich mit einem tierischen Mitbewohner zu beschäftigen. Was natürlich gar nicht geht sind Leute, die ihre Haustiere als Accessoire betrachten. Bevor man sich entschließt ein Tier bei sich aufzunehmen, sollte man allerdings erstmal in Tierheimen nachschauen. Da warten eine Menge lieber Tiere, die oftmals dankbarer als alle anderen sind. Wir haben unseren mittlerweile 16 Jahre alten Kater aus einem Tierheim und würden uns immer wieder dazu entscheinden dort erstmal zu suchen. Außerdem unterstützt man dann nicht solche skrupellosen Züchter, die ihre Tiere ebenfalls zum Teil wie eine Ware behandeln. 

Falls Ihr Fragen zum Thema Minischweine habt, meldet Euch. Ich weiß noch, wie es uns ging und wir wurden ja mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen:) Eine gute Vorbereitung ist wichtig, um das Zusammenleben mit Schweinen für beide Seiten so schön wie möglich zu gestalten. 







Mittwoch, 31. Juli 2013

Finde das Muuh...

Hallo, liebe Blogfreunde,

Ihr kennt ja bestimmt den Werbespot von Müllermilch, indem es darum geht, "das Muuh" zu finden und 50.000€ zu gewinnen. Vorhin habe ich dann einen traurig-schönen Text dazu auf meiner Facebook-Startseite entdeckt, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Es geht darum das wahre "Muuh" zu finden. Ein Muuh, dass man hört, weil die Milchwirtschaft nicht weniger grausam ist, als die Fleischindustrie. 

"Liebe Müllermilch,

Ich habe das "Muuh" bereits gefunden. 

Ich habe das verzweifelte, zerstörte "Muuh" gehört. Als ich vor knapp 3 Jahren eine entlaufene, hochschwangere Kuh freigekauft habe, war ich kurzzeitig auf einem kleinen Milchbetri
eb - der typische freundliche Bio-Bauer von nebenan. Dort habe ich sie gesehen: Die weg gesperrten Kälber in ihren Plastik-Iglos, die sich gegen die Türen ihrer Gefängnisse warfen um erfolglos zu ihren Müttern zu gelangen. Ich habe ihr "Muuh" gehört, als sie angsterfüllt und terrorisiert nach ihren Müttern schrien. Und ich habe das "Muuh" der Mütter gehört, die im Stall verzweifelt nach ihren Kindern riefen.

Ich habe das erschöpfte, wunderschöne "Muuh" gehört, als Dina, die freigekaufte Kuh, kurz vor der Geburt weglief um ihr ungeborenes Kalb zu retten, weil sie wusste, dass man es ihr nach der Geburt weg nehmen würde und sie ihren Sohn Mattis - mein Patenkind - zur Welt brachte. Ich habe das glückliche "Muuh" von Mattis gehört, ein freies Kalb, das froh über die Wiesen sprang - im Gegensatz zu Ihren Kälbern, liebe Müllermilch.

Ich habe das bewegende, emotionale "Muuh" gehört, als Gisela, eine alte, kranke und seelisch gebrochene Kuh auf Hof Butenland, die nicht mehr aufstehen wollte, weil sie in 17 Jahren 15 Kälber in der Milchindustrie zur Welt bringen musste und keines davon behalten durfte, doch plötzlich nach Tagen wieder aufstand, als Mattis zur Welt kam. Ich habe das tränenrührende "Muuh" gehört, als sie - trotz 15 Kinder - zum ersten Mal Mutter sein durfte und sich trotz ihrer Schmerzen und ihrer Pein und ihrem ausgemergelten Körper vorbildlich um Mattis kümmerte.

Ich habe das traurige "Muuh" gehört, als Gisela dann doch irgendwann starb, ihrer Kräfte endgültig beraubt und Mattis und Dina jeden Tag auf ihrem Platz lagen und trauerten.

Ich habe das "Muuh" gefunden, liebe Müllermilch. Durch dieses "Muuh" bin ich vegan geworden. Dieses "Muuh" ist mir kein Geld der Welt wert, denn dieses "Muuh" hat mir mehr gegeben, als jedes Geld mir geben könnte: Integrität, Menschlichkeit und Mitgefühl."

Ich fand diesen Text sehr berührend und er ist eine von vielen Antworten auf die Frage "Warum vegan?". Furchtbar, dass ein Großteil der Menschen dieses Elend nicht sehen will. Ich werde in einem extra Post noch ausführlicher auf die Milchwirtschaft eingehen und dann entsprechende Quellenangaben machen.