Dienstag, 6. August 2013

Wer sind die Kühe aus dem Muuh-Brief?

Liebe Blogfreunde,

falls Ihr den Beitrag "Finde das Muuh" gelesen habt, kommt hier ein weiterer Text des Autoren, Jeff Mannes. Ich wollte ihn Euch nicht vorenthalten, da er hier erklärt um welche Kühe es in seinem Brief an Müllermilch ging. 

>>Wer sind eigentlich Mattis und Gisela, über die ich in meinem Brief an Müllermilch geschrieben habe?

Mattis ist ein frei geborenes Kalb auf Hof Butenland, dessen Mutter Dina in der Milchindustrie lebte und die vor Mattis bereits zwei weitere Kälber zur Welt bringen musste, die man ihr gleich nach der Geburt weg nahm. Sie wusste, dass das gleiche Schicksal auch Mattis blühen würde und deswegen lief sie kurz vor Mattis Geburt weg - und rettete sich und ihr Kind selbstständig auf das Gelände des Lebenshofes. Hätte sie das nicht getan, wäre Mattis heute höchstwahrscheinlich bereits getötet und als Kalbfleisch verkauft worden.

Bei ihrer Ankunft lebte die kranke und gebrochene Gisela bereits eine Weile auf Hof Butenland. Sie kam ebenfalls aus der Milchindustrie und musste 14 Kälber(!) in 17 Jahren zur Welt bringen. Keines davon durfte sie behalten. Dementsprechend war nicht nur ihr Körper komplett zerstört, auch sie selbst war seelisch am Ende. Sie lag nur noch am Boden, stand überhaupt nicht mehr auf, aß nichts mehr und es schien als wollte sie nicht mehr leben.

Dann kam Mattis zur Welt - und Gisela lebte! Er war das erste Kalb, das Gisela trotz ihrer 14 Kinder erleben durfte. Ihr Lebenswille kam zurück: Sie stand wieder auf und kümmerte sich um Mattis, als wäre er ihr eigenes Kind.
Ein gutes Jahr später allerdings starb Gisela - zu geschwächt war sie durch die Ausbeutung in der Milchindustrie. Dina und Mattis lagen noch tagelang an Giselas Platz, wo sie verstorben ist. Ja, Kühe sind zu Trauer fähig.

Diese Erlebnisse haben mir vor Augen geführt, dass die Milchindustrie, und der damit verbundene Milchkonsum, nicht mit meinen moralischen Werten in Einklang zu bringen ist. Egal ob konventionell, bio oder "vom Bauer von nebenan": Damit ich Milchprodukte essen konnte, muss eine Kuh jedes Jahr künstlich geschwängert werden und jedes Jahr entreißt man einer Mutter nach der Geburt das Kind. Gisela, Mattis und Dina haben mir gezeigt, dass Kühe - genau wie ich - Individuen sind, mit Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften. Und vor allem nicht nur mit körperlichem Schmerzempfinden, sondern auch mit seelischem. Ich wollte nicht mehr, dass solch ein Tier für mich zu einer Produktionseinheit degradiert wird; dass ein Lebewesen auf einen einzigen Zweck abgestuft wird, als wäre es nur ein lästiges Mitbringsel des milchproduzierenden Euters - ein Ding. Ich wollte in meinem Essverhalten das gleiche praktizieren, woran ich auch in meinem sonstigen Leben glaubte: Mitgefühl und Gerechtigkeit. Für mich war der einzige Weg deswegen vegan.

"Die Welt ist kein Machwerk, und die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch. Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig." - Arthur Schopenhauer <<

Die Tierschutzorganisation Animals Liberty hat auch eine tolle Gegenaktion zum Müllermilch-Gewinnspiel "Finde das Muuh" gestartet. Seht selbst:

http://find-das-muh.de


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